Einiges darüber, das sogenannte "Qi" betreffend, wurde schon unter dem Menüpunkt "Lebenskraft", Untermenü Lebenskraft "in der Akupunktur", abgehandelt. Hier noch einige weitere Informationen.
Die TCM teilt alles (Materielles und Nicht-Materielles) in energetische Prinzipien ein. Sie ist damit sehr modern.
Vgl. Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, Quantenphysiker: "Im Grunde gibt es Materie gar nicht. Jedenfalls nicht im geläufigen Sinne. Es gibt nur ein Beziehungsgefüge, ständigen Wandel, Lebendigkeit. Wir tun uns schwer, uns dies vorzustellen. Primär existiert nur Zusammenhang, das Verbindende ohne materielle Grundlage. Wir könnten es auch Geist nennen. Etwas, was wir nur spontan erleben und nicht greifen können. Materie und Energie treten erst sekundär in Erscheinung - gewissermaßen als geronnener, erstarrter Geist."
In der TCM bekommt die Lebensenergie je nach Ursprung, Sitz und Funktion, die sie gerade ausübt einen anderen Namen. In der Praxis können die verschiedenen Energieformen nicht so streng getrennt werden, wie in der Theorie. Hier hat man es, je nach Betrachtungsweise, fast immer mit einer Mischung der verschiedenen Energien zu tun.
Die vitalen Substanzen ("Essenz", die "Energien", das "Blut" und die "Körpersäfte") bilden den menschlichen Körper und halten die Lebensfunktionen aufrecht.
Die Lebenskraft ist eine Mischung aus Erbenergie und erworbener Energie.
Die Erbenergie wird von den Eltern erhalten. Sie unterhält ein Leben lang die Produktion der anderen Energien des Menschen. Die Erbenergie kann weder erneuert noch vermehrt werden. Damit die Erbenergie nicht vorzeitig schwach wird, muss sie ständig durch die erworbene Energie genährt werden. Eine lang dauernde Schwäche der erworbenen Energie kann schließlich auch zu einer Schwäche der Erbenergie führen.
Die erworbene Energie wird aus Energie aus Nahrung und Atmung gebildet: Die Milz sendet das Nahrungs-Qi zur Lunge, wo es sich durch die Mischung mit der Energie aus der Atmung in "Sammel-Qi (Zongqi)" umformt. Das Sammel-Qi wird unter der Wirkung von Ursprungs-Qi (ein Teil oder eine Form der Erbenergie) in "Wahres-Qi (Zhenqi)" umgewandelt. Das Wahre-Qi wirkt im Körper in zwei Formen, dem "Nähr-Qi (Ying-Qi)" und der "Schutzenergie (Wei-Qi)".
Das Nähr-Qi ist eher Yin im Verhältnis zur Schutzenergie. Das Nähr-Qi zirkuliert mehr innen im Körper, in den Meridianen, Blutgefäßen und Organen und nährt die Organe und den ganzen Körper. (Zu Informationen über Yin und Yang siehe den eigenen Untermenüpunkt.)
Die Schutzenergie ist die Abwehrenergie des Körpers. Sie ist eher Yang im Verhältnis zur Nährenergie und zirkuliert tagsüber mehr außen im Körper. Nachts, wenn man müde wird, tritt die Schutzenergie im Bereich der Augen mehr ins Körperinnere und fließt in die Hauptmeridiane und von dort aus in die Leber, wo sie ihre Zirkulation einstellt. Im Körperinneren hat die Schutzenergie nachts die Aufgabe die Organe zu "erwärmen". Am Morgen fließt die Schutzenergie in das Yang-Gebiet des Kopfes und tritt dort wieder an die Körperoberfläche, dadurch öffnen sich die Augen.
Weitere Energien sind die organspezifischen Energien (Zang-Qi) und die Geistes-Energie (Shen).
Shen bezeichnet die seelischen, gedanklichen und geistigen Aktivitäten des Menschen, d.h. das Bewusstsein, das Denken, Fühlen und Wollen. Das Shen spiegelt sich in der Ausstrahlung der Augen wider. Essenz und Qi sind die materielle Basis des Shen. Shen wird schon bei der Zeugung aus Essenz und Qi gebildet, muss aber nach der Geburt ständig aus der erworbenen Essenz ergänzt werden. Das Shen hängt eng mit der Funktion der fünf "Speicherorgane" (Lunge, Nieren, Leber, Herz, Milz) zusammen. Das Shen trägt, je nach Lokalisation einen anderen Namen: in der Lunge "Lebensfluidum", in der Leber "Seele", in der Milz "Denken", in der Niere "Willen". Das Herz herrscht über das gesamte Shen (im engeren Sinne), es speichert den "Geist".
Die verschiedenen Energieformen, das Blut und die Körpersäfte haben eine enge Beziehung zueinander. Ihre Bildung ist von einander abhängig. Blutverlust stellt auch einen Verlust an Nährenergie und Körpersaft dar. Der Verlust an Körpersäften führt zur Schwächung von Energie und Blut. Energiemangel kann zu Blutarmut führen.