Fritz-Albert Popp (* 11. Mai 1938 in Frankfurt am Main, gestorben 4. August 2018 in Meerbusch), deutscher Biophysiker.
Biografie:
Studium der Physik an den Universitäten in Göttingen und Würzburg. Diplom in Experimentalphysik zum Thema Quantenmechanik. Promotion in Theoretischer Physik an der Universität Mainz. Habilitation an der Universität Marburg in Biophysik. Dort auch Dozent und später Professor (H2). Nach Streitigkeiten mit Senat und Fakultätsleitung 1980 Verlust des Lehrstuhls.
Popp wiederholte den Nachweis biologischer Strahlung durch Einzelphotonenmessung, nachdem dieser mehrere Jahre zuvor von Terence Quickenden in Australien erbracht worden war. Sein erstes Patent handelte vom Nachweis der Malignität von Tumorzellen mit Hilfe der „Biophotonen“. 1975 erstes populärwissenschaftliches Buch: So könnte Krebs entstehen. Ab 1981 im Forschungsbereich der pharmazeutischen Industrie tätig. Von 1983-1986 Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Walter Nagl (Zellbiologie, Universität Kaiserslautern). Fritz-Albert Popp begründete eine eigene, umstrittene Variante der Biophotonik im Sinne spezieller biologiespezifischer Photonen, die er als „Biophotonen“ bezeichnete im Sinne einer „integrativen Biophysik“.
Arbeitsgebiete (u.a.):
· die Auswirkungen der Biophotonik auf die Komplementärmedizin.
· Anwendung der Biophotonik zur Qualitätsanalyse
· speziell auch zur Qualitätsanalyse von Lebensmitteln,
· beispielsweise zur Lagerzeit von Speiseölen oder zur Unterscheidung von Eiern aus Bodenhaltung oder aus Freilandhaltung
· Umwelt-Bio-Indikation mit Hilfe der Biophotonik
· Einsatz in der Medizin (Ganzkörpermessungen am Menschen)
· Nachweis bakterieller Kontamination mit Hilfe der Biophotonen
Popp war Mitglied unter anderem in der ICRL-Gruppe, einer privaten Nachfolgeorganisation des Princeton Engineering Anomalies Research Labors der Princeton-Universität, das sich mit der Erforschung paranormaler Effekte beschäftigte. Er war Mitglied in der New York Academy of Sciences. Er gründete den Verein International Institute of Biophysics e.V., der nun auf der „Museumsinsel“ der Stiftung Insel Hombroich ein Institut betreibt.
(Quelle: deutschsprachige Wikipedia, April 2013)
Um 1970: Unabhängig voneinander und aus völlig unterschiedlicher Motivation weisen Arbeitsgruppen in Australien (Quickenden), Deutschland (Fritz-Albert Popp), Japan (Inaba) und Polen (Slawinski) die ultraschwache Photonenemission aus lebenden Organismen in Single-Photon Counting -Technik mit modernsten Photomultiplier-Detektoren nach (Bibliographie unter Quickenden, Inaba, Slawinski und Popp).
Während sich die übrigen Wissenschaftler der "Imperfection-Theorie" (die Strahlung sei Ausdruck der Abweichung vom thermischen Gleichgewicht und demzufolge auf Stoffwechselstörungen d.h. "Imperfections" zurück zu führen) anschließen, entwickelt die deutsche Arbeitsgruppe um den Physiker Fritz-Albert Popp an der Universität Marburg eine Gegenhypothese zur Imperfection-Theorie:
· Die Strahlung entstamme einem kohärenten elektromagnetischen Feld in lebenden Organismen.
· Wesentliche Quellen seien die DNA und entsprechende Resonatoren in den Zellen.
· Der Mechanismus sei am einfachsten erklärbar durch Lichtspeichervorgänge (z.B. in Hohlraumresonatoren) und zugeordnete Informationskanäle.
· Es gäbe einen Zusammenhang zur verzögerten Lumineszenz (langanhaltendes Nachleuchten nach Anregung mit externem Licht) in Lebewesen.
· Die Strahlung koordiniere alle biochemischen Prozesse in den Zellen (intrazelluläre Kommunikation) und übertrage Informationen auch über die Zellen hinaus (interzelluläre Kommunikation).
· Die Strahlung sei nicht auf den optischen Bereich beschränkt, sondern erweitere sich im Spektrum nach einem f = const.- Gesetz (wellenlängenunabhängige Besetzungswahrscheinlichkeit im Phasenraum), in das auch die sogenannte "Wärmestrahlung" des biologischen Systems passe.
· Die Strahlung sei der eigentliche Regulator und Informationsträger im Lebewesen.
Die Marburger Arbeitsgruppe um Fritz-Albert Popp nennt das Phänomen "Biophotonen", um den Kontrast zur gewöhnlichen "Biolumineszenz" auszudrücken: es handelt sich um einzelne Photonen (Lichtquanten), die aus den Lebewesen ständig emittiert werden. Es geht letztlich um ein Quantenphänomen, das wegen seines quasi-kontinuierlichen Photonenstroms und seiner Charakteristiken in allen Lebewesen auftritt und deshalb auch allen lebenden Systemen als essentielle Eigenschaft zugeordnet werden muß.
Vielfache Bestätigungen der experimentiellen Ergebnisse der Marburger Wissenschaftler um Fritz-Albert Popp, die von weiteren Arbeitsgruppen in China, Holland, Japan, Polen, Rußland, USA und anderen Staaten erbracht werden, führen schließlich zum Aufbau eines Internationalen Instituts für Biophysik (IIB).
(Quelle: www.quantica.de , dort in Geschichte der Biophotonik, April 2013)
Literatur:
"Biophotonen - Neue Horizonte in der Medizin: Von den Grundlagen zur Biophotonik" Fritz-Albert Popp, Haug Verlag